05.10., Bummeln in Meidaimae

Um 12 wache ich zum ersten Mal auf, aber da Hiko ausschlafen wollte und wir erst um 16 Uhr verabredet sind, drehe ich mich nochmal rum und stehe um 14 Uhr auf. Was für ein Leben! Ich bin inzwischen fast schon wieder in der deutschen Zeitzone; eigentlich könnte ich fast dort bleiben, denn morgen geht es ja schon zurück.

Zum Frühstück gibt es heute Spaghetti in dem italienischen Restaurant um die Ecke, das ich in den letzten Tagen nur zum Kaffeetrinken aufgesucht habe Foto dazu. So richtig schlecht ist es zwar nicht, aber die italienischen Restaurants, die ich in Deutschland kenne, sind doch besser. So ungern ich hier weg will – ein paar Vorteile hat Deutschland schon auch.

In Meidaimae ist viel los – ach, was sage ich, an jeder japanischen U-Bahn-Station, die ich bisher gesehen habe, fließt ein ununterbrochener Strom von Menschen. Hier überwiegend ältere Schüler, zu erkennen an ihren Schuluniformen Foto dazu. Während ich auf Hiko warte, frage ich mich, was eine Peace Makers Box wohl ist Foto dazu. Aus den Zeichen, die ich lesen kann,geht es nicht hervor, aber eine normale Polizeistation ist es auch nicht, die heißen Koban. Peace Maker klingt für mich irgendwie nach ner Knarre, aber der drinnen sitzende Typ sieht höflich und unbewaffnet aus.

Es regnet – der Himmel ist auch traurig, dass ich morgen schon wieder nach Hause fliegen muss. In dieser Gegend ist Hiko in den Kindergarten gegangen; wir spazieren trotz des Regens eine halbe Stunde durch die Gegend, schauen Hikos Kindergarten und einen benachbarten Schrein an. Anschließend zeigt mir Hiko den Supermarkt, in dem er ab April arbeiten wird: Oozeki Foto dazu. Stolz, als wäre es schon seiner, zeigt er mir alles. Es ist wirklich ein sympathischer Supermarkt; etwas eng gestellt alles, aber irgendwie gemütlich. Und mit viel freundlichem Personal, das fällt sogar für japanische Verhältnisse auf. Oozeki hat einmal als reiner Schnapsladen angefangen, daher ist die entsprechende Abteilung auch heute noch sehr gut sortiert Foto dazu. Ich kaufe aber keinen Sake, sondern als Mitbringsel ein paar andere, haltbare japanische Lebensmittel; lasst Euch überraschen.

Für unser letztes gemeinsames Abendessen führt mich Hiko in ein Sushi-Restaurant. Da hätte er eigentlich schon letzten Montag mit mir hingehen wollen, weil es da für 3500 Yen tabehoudai gegeben hätte, aber ich hatte ja Sonntag schon Sushi gegessen und habe ihn überredet, Montag was anderes zu essen. Heute ist laut Hiko relativ wenig Andrang, aber trotzdem müssen wir eine gute halbe Stunde warten, zunächst draußen im Nieselregen, später drinnen auf der Treppe Foto dazu. Aber das Warten hat sich gelohnt.

Auf dem Tagesmenü steht neben dem Datum sogar das Wetter – Regen, ich weiß Foto dazu. Ich zeige auf der bebilderten Karte auf ein paar Sushi, von denen ich weiß, dass ich sie mag, und Hiko bestellt Foto dazu Foto dazu. Als ich eigentlich schon fast satt bin, bestellt er nochmal eine große Menge hinterher Foto dazu Foto dazu ... als wir fertig sind, bin ich kurz vor dem Platzen. Das war ein sehr netter Abschluss unserer gemeinsamen Zeit in Japan. Wir bummeln noch ein bisschen nach Meidaimae und verabschieden uns dann dort ... da ich morgen um 6 aufstehen muss, wollen wir heute mal vernünftig sein.

 

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©2005 by Harald Bögeholz