28.09., Yamanakako, ein See am Fuße des Fuji

Allmählich finden wir in die hiesige Zeitzone zurück und stehen schon mittags auf, zumal tatsächlich zwischen den Wolken ab und zu die Sonne hervorschaut. Diesmal haben wir eingekauft fürs Frühstück: Es gibt Misosuppe, Reis, geräucherten Lachs aus der Dose und ein Frühstücksei Foto dazu.

Wie ein Japaner ein perfekt weichgekochtes Fünf-Minuten-Ei komplett schält, wieder auf das Tellerchen legt und dann mit Sojasoße und mit Stäbchen isst, hätte man eigentlich auf Video festhalten müssen. (Nicht böse sein, wenn Du das liest, Hiko, aber ich schreibe das einfach nur auf, weil ich es aus europäischer Sicht ungewöhnlich finde und Deine Geschicklichkeit bewundere.) Eierbecher gibt es wohl im Prinzip in Japan, aber man braucht sie nicht. Egal, ich esse mein Ei auf meine Art: Nur oben abpellen und dann mit einem Löffel und mit Salz, wenn auch ohne Eierbecher.

Aufmerksamen Lesern ist sicher aufgefallen, dass ich das Haus bisher kaum fotografiert habe. Ich wollte Hiko erst fragen, ob das in Ordnung ist. Heute tue ich es mal, und komischerweise hüpft in allen Bildern ein Japaner mit herum Foto dazu Foto dazu Foto dazu. Ein typisch japanischer genkan, wo man seine Schuhe auszieht Foto dazu, und schließlich das Häuschen von außen Foto dazu; so klein ist es gar nicht!

Jetzt zum See. Wir fahren zuerst zu einer Stelle, wo man normalerweise prima den Fuji sehen kann. Fehlanzeige Foto dazu, alles in den Wolken. Aber der See ist ganz nett, zumal die Sonne ab und zu durch die Wolken bricht Foto dazu. Auf der Weiterfahrt entdecke ich ein Cafe mit super Aussicht auf Berg und wolkenverhangenen Fuji, aber leider hat es geschlossen Foto dazu. Also halten wir irgendwo an und machen wenigstens einen kleinen Spaziergang mit Blick auf die Seite, wo der Fuji bei schönem Wetter zu sehen wäre Foto dazu.

Weiter mit dem Auto zeigt mir Hiko in der Abenddämmerung noch einen Schrein Foto dazu, und wir üben uns beide in Portraitfotografie Foto dazu Foto dazu. Hier gibt es sogar einen Sumo-Ring Foto dazu, was Hiko gleich zum Posieren anregt Foto dazu, und mit Selbstauslöser dann auch mich Foto dazu.

Wir fahren wieder in den Nachbarort und diskutieren auf dem Weg dorthin, was wir denn heute mal essen wollen. Ich bringe den Gedanken an ein Restaurant ins Spiel. Hmm, aber welches? Oder doch lieber einkaufen? Oder doch lieber ein Restaurant? Und eigentlich ist es ja noch zu früh zum Essen, erst 17:30 Uhr, Hiko hat noch gar keinen Hunger. Hmm, was machen wir nur? Es ist schon wieder viel Verkehr und wir kommen nur langsam vorwärts ... doch lieber umdrehen und in Yamanakako einkaufen? Irgendwie schaffen wir es, eine ganze Stunde mit der Entscheidungsfindung und mit Autofahren zu verbringen, bis wir uns endlich für ein koreanisches Restaurant entscheiden. Inzwischen ist es auch spät genug zum Abendessen.

In diesem Restaurant grillt man sein Fleisch selbst auf einem in den Tisch eingelassenen Gasgrill Foto dazu. Gut, dass ich Hiko habe bestellen lassen. Sonst wäre mir vielleicht die Rinderzunge nicht in den Sinn gekommen, und gerade die ist besonders lecker Foto dazu. Darm ist allerdings nicht ganz so mein Geschmack, vor allem ist er ziemlich zäh. Aber insgesamt ein super leckeres Essen, das zusammen ungefähr 8000 Yen (60 Euro) gekostet hat. Einen beträchtlichen Anteil daran hatten allerdings die zwei Bier, die ich getrunken habe: Je 840 Yen (6,30 Euro). Aber man gönnt sich ja sonst nichts ...

 

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©2005 by Harald Bögeholz