Ich habe mal wieder in Shinjuku übernachtet und gehe dort
noch einmal in die große Buchhandlung Kinokuniya, weil ich mich noch
nach Kanji-Wörterbüchern umschauen will. Wörterbuch ist nicht ganz der
richtige Ausdruck, es geht mehr um Vorlagen für Kalligraphie. Ich
suche Bücher, in denen schön geschriebene Kanji stehen, nach
Möglichkeit in den verschiedenen Schreibstilen.
Das Durchfragen zum geeigneten Regal klappt problemlos, aber dann
wirds schwierig. Denn in der Shodou-Abteilung gibt es eine riesige
Auswahl an Büchern und, oh Wunder, sie sind alle mit Kanji
beschriftet. Es kommt mir schon ein bisschen widersinnig vor, dass ich
mich mit der chinesischen Kalligraphie beschäftigen will und trotzdem
vor dem Bücherregal stehe und so gut wie nichts lesen kann. Aber so
ist es nun mal.
Ich finde nach einigem Suchen dann doch ein geeignet scheinendes
Buch mit über 3000 Kanji, jedes geschrieben in den drei Stilen
kaisho, gyousho und sousho. Chandra hat ein Buch,
wo jedes Zeichen sogar in acht Varianten drin ist, aber das finde ich
leider nicht. Es wird auch so auf absehbare Zeit genügen ;-). Ich muss
los, mal wieder Hiko in seiner Mittagspause treffen.
Wir verabreden uns für den Abend und ich fahre erst einmal wieder
nach Hause, wo ich mein Tagebuch aufarbeite und schon mal anfange,
meine Siebensachen zusammenzusammeln. Morgen gehts nach Hause, wie
schnell doch die Zeit vergangen ist!
Zum Abendessen treffe ich mich mit Hiko in Shibuya , und wir gehen –
mit einigen Navigationsschwierigkeiten aber letztlich erfolgreich
– in ein Restaurant, das Chandra ausgesucht und reserviert hat.
Etwas später stößt Chandra noch dazu, und wir genießen ein wirklich
ausnehmend gutes Essen, das allerdings für drei Personen auch 17.800
Yen kostet (über 100 Euro). Aber als Abschiedsessen genau
richtig , man gönnt sich ja sonst
nichts.
| |
|