15.06., Keine Erholung nach 16.30 Uhr

Die Nächte in Shinjuku sind anstrengend. Nach einem Frühstück kurz vor 15 Uhr gehe ich rüber in den Garten Shinjukugyouen. Hier muss man für ein ruhiges Fleckchen 200 Yen Eintritt zahlen, bekommt am Automaten dafür ein High-Tech-Eintrittskärtchen Foto dazu, das gleich darauf wieder im nächsten Automaten, nämlich an der Schranke, verschwindet. In diesem Garten gibt es zwar keine Durchsagen, dass sportliche Aktivitäten verboten sind, und ich sehe sogar eine Frisbee-Scheibe fliegen. Als aber ein Päärchen anfängt, Federball zu spielen, kommt sogleich ein Uniformierter auf dem Fahrrad angeradelt und unterbindet das. Wo kämen wir denn da auch hin, wenn da jeder ...

Was diese Gruppe wohl zu fotografieren gedenkt? Ich erwische sie nur von hinten Foto dazu, aber sie tragen Spiegelreflexkameras mit fetten Objektiven, Fototaschen, Stativ und Reflektor. Könnten trotzdem Hobby-Fotografen sein, sieht man in Japan viel.

Kurz vor 16.30 kommt dann die Durchsage, dass der Garten jetzt schließt, und eine Völkerwanderung setzt ein Foto dazu. Kurze Zeit später ist alles menschenleer Foto dazu, und aus der Ferne brüllt ein Uniformierter etwas, das ich zwar nicht verstehe, aber doch nicht missverstehen kann. Die letzte, die der Wächter sehr sehr höflich, aber doch bestimmt aus dem Garten hinauskomplementiert, ist eine womöglich schwerhörige, jedenfalls gehbehinderte Oma mit ihrem Enkel(?) Foto dazu. Es ist mir unbegreiflich, wie man am Sonntagnachmittag einen Garten, praktisch das einzige Naherholungsgebiet für den ganzen Stadtteil, zwei Stunden vor Sonnenuntergang schließen kann, zumal es noch ein kostenpflichtiger ist. Komische Sitten hier in Japan.

Ich laufe noch ein bisschen in Shinjuku herum und mache mich dann auf meine lange Heimreise. Kurz vor zu Hause erreicht mich in der Bahn eine SMS von Chandra, ob wir zusammen essen gehen wollen. Klar, können wir machen. Ich habe zwar die andere Route genommen, fahre also über Yamato nach Hause, aber da bleibe ich einfach im Zug sitzen, am Heimatbahnhof Kibougaoka vorbei weiter nach Yokohama. Dort bleibt mir noch kurz Zeit, mich über eine Essig-Bar zu wundern, jedenfalls interpretiere ich die Schriftzeichen so Foto dazu.

Und dann gehts rüber zu Chandras Lieblings-Chinesen, wo wir die chinesische Variante von Shabushabu essen Foto dazu. Ach, ist das immer eine Völlerei hier ;-).

Auf dem Rückweg kauft Chandra schnell noch einen WLAN-Access-Point Foto dazu, natürlich von Apple. Das finde ich sehr nett, dann müssen wir nicht immer sein einziges LAN-Kabel zwischen unseren Rechnern umstöpseln. Der Bahnhof von Yokohama hat anscheinend auch eine halbwegs ansehnliche Vorderseite Foto dazu. Ich muss am ersten Tag also zielsicher die Rückseite erwischt haben, wo kein normaler Mensch rausgeht ;-).

 

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©2008 by Harald Bögeholz