Irgendwie habe ich noch immer keinen Plan, wohin und wann ich mal
größer wegfahren könnte. Nachdem ich den Vormittag im Internet
verdaddelt habe, beschließe ich, noch einmal rüber nach Yokohama zu
fahren und die andere Hälfte der auf der Karte verzeichneten
Sehenswürdigkeiten zu besichtigen: Chinatown, den Stadtteil Motomachi
und dann Richtung Hafen, Yamashita Park. Ich bin irgendwie
schreibfaul, es ist auch eigentlich nichts Besonderes vorgefallen an
diesem Nachmittag. Daher einfach die Fotos durchklicken . Ich bin jedenfalls
versöhnt mit Yokohama, es hat doch ein paar ganz schöne Ecken. Bei
meiner Erstbesichtigung hat es mich nur ausgerechnet ins Betonviertel
verschlagen.
Abends SMSe ich mit Chandra, ob wir zusammen abendessen. Ich würde
ja meinen, wo ich gerade in Yokohama bin, könnte man vielleicht hier
ein nettes Restaurant finden. Aber Chandra überredet mich, doch nach
Shinbashi (Tokyo) rüberzufahren. Ich muss am Ende meiner Reise mal
zusammenrechnen, wie viele Stunden respektive Kilometer ich in vollen
Zügen genossen habe.
Das Restaurant, das Chandra ausgesucht hat, ist ein typisch
japanisches, wo man ganz viele kleine Gerichte isst. Wir sitzen am
Tresen mit Blick auf frische Fische und sonstige Lebensmittel, die man
sich hier zubereiten lassen kann , und studieren die
Karte . Genauer: Chandra studiert
die Karte. Was Speisekarten betrifft, ist mein Japanisch nämlich
absolut lausig. In Restaurants wie diesem sind sie erstens
handgeschrieben, sodass ich die Kanji noch schlechter lesen kann als
gedruckte. Und zweitens kann ich sowieso die Namen der Lebensmittel
noch immer nicht wirklich. Ich glaube, wenn ich alleine hier essen
müsse, würde ich schon irgendwie satt werden, aber so überlasse ich
die Wahl der Lebensmittel Chandra und bin zufrieden.
Ist allerdings nicht ganz billig der Laden. Ein paar
Winterzwiebeln , ein paar Pilze , grüne Dinge mit
Trockenfisch , ein Fischchen , ein paar Erbsen,
Rinderzunge , Tintenfisch , Muscheln und noch ein
Fischchen ... lauter kleine
Portionen. Es ist nicht so, dass ich unbedingt noch was essen müsste,
aber zum Platzen satt bin ich nicht, als wir die Rechnung kommen
lassen und pro Person 5000 Yen bezahlen (ca. 30 Euro). Gut, so viel
bezahle ich in Deutschland manchmal auch für ein Abendessen, aber dann
sind ein paar mehr Bier dabei ;-).
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