24.05., Abschiedsrede

Heute ist auch schon der letzte Unterrichtstag. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergangen ist ... das sollen jetzt wirklich fünf Wochen gewesen sein? Kaum zu glauben. Wir üben am Vormittag zur Abwechslung mal was Einfaches: Passiv. So überstehe ich meinen letzten Unterrichtstag ganz gut, das ist schön.

Nach dem Unterrichtsende ist die Zeit der Abschiedsreden gekommen. Jeder, der Yamasa verlässt, bekommt eine Urkunde überreicht Foto dazu und muss dann eine kurze Rede halten Foto dazu, das ist Tradition hier. Ich habe mir in den letzten Tagen beim Zugfahren ein paar Gedanken gemacht, was ich denn so erzählen könnte, mir aber nichts aufgeschrieben. Es gibt nichts Schlimmeres als abgelesene Reden. Während die meisten dieser Abschiedsreden darin bestehen, dass man sagt, wie schön es doch war und wie viele neue Freunde man doch kennengelernt hat, will ich versuchen, meine Gefühle bezüglich es Japanischlernens ein bisschen metaphorisch auszudrücken.

Hier der Text, wie ich ihn mir unmittelbar im Anschluss schnell aufgeschrieben habe:

皆さん、

日本語が上手になるのは長い道ですね。楽しいですけど、勉強すればするほど長くなると思います。

例えば文法通りを考えてみてください。初めて何か言い方が一つだけ知ってて、まっすぐ行って、簡単です。でも、だんだん交差点が増えて、難しくなります。右側に普通体があります。まっすぐ、ていねい語、左側に、尊敬語や謙譲語があります。どちらがいいか、どちらがよろしいか、あまり決められません。

それから漢字山を考えてみて。遠くから見ると雲もあるしそんなに高くなさそうです。しかし、いろいろな漢字を覚えて、半分登ると、雲の上に本当の高さが見えるようになります。高いですね。

皆さん、このおもしろい道を5週間いっしょに歩いて、先生たちが案内してくれて、どうもありがとうございました。

Keine Ahnung, ob das korrektes Japanisch ist; ich habe es mir hier hauptsächlich zu meiner eigenen Erinnerung notiert. Das obligatorische Erinnerungsfoto meiner Klasse darf natürlich auch nicht fehlen Foto dazu. Ich bin irgendwie wie in Trance; auf Japanisch eine Ansprache vor so vielen Leuten zu halten, hat mich doch nervöser gemacht, als ich dachte. Obwohl es ja wirklich nur ein paar Sätze waren. Ich notiere mir schnell die E-Mail-Adressen von ein paar Leuten, die ich gerade so zu fassen kriege, dann zerstreut sich alles auch schon.

Ich lasse mir von Declan noch schnell die Teilnahmebestätigung abstempeln und unterschreiben, und dann ist eigentlich nichts mehr zu tun als ein letztes Mal Go zu spielen. Nicht ernsthaft, sondern ein, zwei Stündchen entspannender Anfängerunterricht für Joachim, und David Martin, ein anderer Anfänger, gesellt sich auch noch dazu. Anschließend lade ich noch schnell die Fotos von heute hoch, und dann gehts ab nach Hause.

Die Zeit ist wirklich schnell vergangen. Heute muss ich mit Wegwerf-Stäbchen essen, denn die schönen Bambus-Stäbchen, mit denen ich in den letzten fünf Wochen gegessen habe, hat mir Mama schon eingepackt. Ich bekomme sie als Geschenk mit auf den Weg, zusammen mit einem der Reisschälchen, aus denen ich täglich gegessen habe. Damit ich mich immer an das Essen in Japan erinnere, wie nett.

Nach dem Abendessen brauche ich über zwei Stunden zum Packen; ich werfe so viel entbehrliches Verpackungsmaterial weg wie möglich, um überhaupt alles mitzukriegen Foto dazu. Und dann gehts früh ins Bett; ich muss um 5.30 Uhr aufstehen.

 

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©2007 by Harald Bögeholz