18.05., Zur Entspannung ein bisschen Go

Es kommt mir heute ganz gelegen, dass wir nur drei Stunden Unterricht haben und auch keine zusätzliche Privatstunde ansteht. So kann ich es mir erlauben, mich heute Nachmittag beim Go zu entspannen. Die älteren Herren sind wieder da und erklären einigen neu hinzugekommenen Anfängern auf Japanisch (was sonst?) die Spielregeln, und ich spiele eine Gleichauf-Partie gegen eine Dame, die mir als Shodan präsentiert wird Foto dazu. Allzu lange dauert unsere Partie nicht; nachdem ich mit meiner Eröffnung etwas unzufrieden bin, zettle ich in der unteren linken Ecke ein Gewurschtel an, bei dem sie nichts hergeben will, sich verrechnet und deshalb die ganze Gruppe verliert Foto dazu. Nach ein bisschen Überlegen gibt sie auf.

Ihren Vorschlag einer Revanche lehne ich freundlich ab; ich will mich ein bisschen um die anderen Ausländer kümmern, deren Japanisch noch nicht ausreicht, um das Spiel wirklich zu kapieren. So verbringe ich den Rest der beiden Stunden mit Anfängerunterricht. Als wir gehen, erzählt uns jemand, dass wir jederzeit willkommen sind, das Zimmer zu benutzen, wenn es gerade frei ist. Welch Überraschung! Hätte ich das gewusst, hätte ich womöglich schon früher angefangen zu missionieren; als ich noch in der einfachen Klasse war, hätte ich noch die Kraft und Zeit gehabt.

Den Abend verbringe ich wie jeden Freitag in der Campus-Bar mit ein paar Bieren und interessanten Menschen. Einer der Schweden hat heute Geburtstag und begießt ihn mit einem Zweieinhalb-Liter-Glas Guinnes Foto dazu – was es nicht alles gibt!

 

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©2007 by Harald Bögeholz