Ich schlafe noch einmal aus, sammle in Ruhe meine Wäsche ein
und gehe in die Stadt, um an der Strandpromenade zu
frühstücken. Dann beschließe ich, mir einen Friseur zu
suchen. Das muss allmählich sein; bin jetzt seit über sechs
Wochen unterwegs und sehe unmöglich aus. Der einzige
Friseurladen, den ich finde, will mich aber erst um 15:30 drannehmen;
dann will ich aber Cairns längst hinter mir gelassen haben. So
hat es wohl nicht sollen sein.
Ich kehre noch "mal eben" im Internet-Cafe ein und verbringe dort
doch mehr Zeit als geplant mit dem Upload von Bildern und
Tagebuchseiten und dem Konsum von Cappucino. Erst gegen 14 Uhr
reiße ich mich endlich los und fahre nach Süden.
Schon ein interessantes Gefühl, so ein Highway in Australien.
Zwar verläuft dieser in Küstennähe und ist durchaus gut
besucht - das Outback stell ich mir einsamer vor. Aber wo in
Deutschland alle paar Kilometer eine Ortschaft käme und in Japan
alle paar Kilometer zwischen all den Häusern das eine oder andere
Reisfeld käme, sieht man hier nur ab und zu mal ein paar einzelne
Häuser. Ich halte an einem kleinen Laden an, um mir eine Flasche
Wasser zu kaufen, und schieße ein paar Fotos .
Ein Stücken weiter des Weges sehe ich ein Schild "Josephine
Falls" und mache einen Abstecher. Netter Wanderweg durch den
Regenwald , hübscher
Wasserfall und wieder diese
Truthähne(?) mit dem roten Kopf und dem gelben Hals .
Ansonsten prägen Zuckerrohrfelder das Landschaftsbild;
außerdem zahlreiche schmale Eisenbahnschienen . Ich finde es irritierend,
wie viele unbeschrankte Bahnübergänge es hier gibt, habe
aber noch nie einen Zug gesehen.
Gegen 17 Uhr komme ich in Innsfail an und beschließe, nicht
weiter zu fahren. Irgendwie ist mir noch nicht nach Autofahren; ich
suche mir also ein Motel und laufe noch ein bisschen im Ort herum. Der
ist wie ausgestorben: Alles zu, keine Menschenseele auf der
Straße (na ja, eine). Ich fahre
nochmal mit dem Auto durch die Stadt und finde immerhin einen Laden,
der mir Bier verkauft. Ansonsten bleibts dabei: Tote Hose hier in
Innsfail. Eine Bar mit Bistro gegenüber meinem Motel ist auch
fast menschenleer, dort bekomme ich aber etwas zu essen.
Zurück im Motel bestelle ich mir für den nächsten
Morgen ein Frühstück aufs Zimmer und verbringe den Abend vor
dem Fernseher.
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