4.9., Hitting the road

Ich schlafe noch einmal aus, sammle in Ruhe meine Wäsche ein und gehe in die Stadt, um an der Strandpromenade zu frühstücken. Dann beschließe ich, mir einen Friseur zu suchen. Das muss allmählich sein; bin jetzt seit über sechs Wochen unterwegs und sehe unmöglich aus. Der einzige Friseurladen, den ich finde, will mich aber erst um 15:30 drannehmen; dann will ich aber Cairns längst hinter mir gelassen haben. So hat es wohl nicht sollen sein.

Ich kehre noch "mal eben" im Internet-Cafe Foto dazu ein und verbringe dort doch mehr Zeit als geplant mit dem Upload von Bildern und Tagebuchseiten und dem Konsum von Cappucino. Erst gegen 14 Uhr reiße ich mich endlich los und fahre nach Süden.

Schon ein interessantes Gefühl, so ein Highway in Australien. Zwar verläuft dieser in Küstennähe und ist durchaus gut besucht - das Outback stell ich mir einsamer vor. Aber wo in Deutschland alle paar Kilometer eine Ortschaft käme und in Japan alle paar Kilometer zwischen all den Häusern das eine oder andere Reisfeld käme, sieht man hier nur ab und zu mal ein paar einzelne Häuser. Ich halte an einem kleinen Laden Foto dazu an, um mir eine Flasche Wasser zu kaufen, und schieße ein paar Fotos Foto dazu.

Ein Stücken weiter des Weges sehe ich ein Schild "Josephine Falls" und mache einen Abstecher. Netter Wanderweg durch den Regenwald Foto dazu, hübscher Wasserfall Foto dazu und wieder diese Truthähne(?) mit dem roten Kopf und dem gelben Hals Foto dazu.

Ansonsten prägen Zuckerrohrfelder das Landschaftsbild; außerdem zahlreiche schmale Eisenbahnschienen Foto dazu. Ich finde es irritierend, wie viele unbeschrankte Bahnübergänge es hier gibt, habe aber noch nie einen Zug gesehen.

Gegen 17 Uhr komme ich in Innsfail an und beschließe, nicht weiter zu fahren. Irgendwie ist mir noch nicht nach Autofahren; ich suche mir also ein Motel und laufe noch ein bisschen im Ort herum. Der ist wie ausgestorben: Alles zu, keine Menschenseele auf der Straße Foto dazu (na ja, eine). Ich fahre nochmal mit dem Auto durch die Stadt und finde immerhin einen Laden, der mir Bier verkauft. Ansonsten bleibts dabei: Tote Hose hier in Innsfail. Eine Bar mit Bistro gegenüber meinem Motel ist auch fast menschenleer, dort bekomme ich aber etwas zu essen.

Zurück im Motel bestelle ich mir für den nächsten Morgen ein Frühstück aufs Zimmer und verbringe den Abend vor dem Fernseher.

 

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©2004 by Harald Bögeholz