[Morgen findet die Abschlussprüfung statt. Daher verwende ich
den Abend darauf, zu lernen, und habe keine Zeit, das Tagebuch
fortzuführen. Aber einen Sneak Preview gibt es schon: Ich habe im
Krankenhaus für 500 Yen eine Kopie des Röntgenbilds
erstanden ; das Original wollten sie
nicht rausrücken. Die Mediziner unter meinen Lesern können
mir dazu gerne kluge Ratschläge geben. Für die
Nichtmediziner: Man folge mit dem Auge der hellen Kante des
Schlüsselbeins oben von rechts nach links. Ca. 1 cm vor dem Ende,
da, wo die helle Linie endet, kommt plötzlich eine Stufe. Das hat
der Arzt als den Bruch diagnostiziert; das Foto von der intakten
Schulter, das ich aus Sparsamkeitsgründen nicht erworben habe,
hat keine solche Stufe.]
[Eigentlich wollte ich hier irgendwann noch einen Tagbucheintrag
nachholen, der im Wesentlichen von meinen Schwierigkeiten handelt, die
beiden Verben für geben sowie die beiden für (ver)leihen und sich
ausborgen auseinanderzuhalten. Die subtilen Unterschiede zwischen
(sinngemäß) Du hast mir etwas geliehen (sachlich), Du hast
mir etwas geliehen (Dankbarkeit meinerseits ausdrückend), ich
habe von Dir etwas geliehen bekommen (Dankbarkeit meinerseits
ausdrückend) und ich habe mir von Dir etwas geborgt (sachlich)
werden mich wohl noch lange beschäftigen. Aus Zeitgründen
gibts leider für den heutigen Tag auch nachträglich kein
ausführliches Tagebuch.]
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